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Im Dezember bei Temperaturen unter Null liegt ein zarter weißer Schleier über der norwegischen Metropole; und wenn mittags die Sonne am blauen Horizont erscheint, erstrahlt die Stadt in einem wunderbaren Licht. Trotz der Kälte war so mancher Osloer nicht davon abzuhalten, an der beliebten Fjord-Promenade einen Stopp für ein Sonnenbad einzulegen.
Gegen 15:30 Uhr (2 Std früher als bei uns), ging die Sonne unter. Es wurde dunkel. Wer glaubt, jetzt kehre Stille ein, hatte sich getäuscht.
Die Osloer waren auf einmal in Bewegung, auf dem Weg in die Oper, in die Restaurants. Wir beobachten ein entspanntes Kommen und Gehen. Die Norweger zelebrieren ihr traditionelles Weihnachtsessen Julbord schon ab November. Die Plätze in den begehrten Restaurants werden viele Wochen im voraus reserviert.
Wir starteten gewöhnlich in den Abend mit einem Aperitif an der stimmungsvollen Theaterbar in unserem Hotel Christiana Teater, einem ehemaligen Theaterbau von 1918 oder auf dem kleinen Weihnachtsmarkt vis-à-vis des Hotels. Dort konnten wir durch den magischen Lichtergang spazieren, uns am heimeligen Lagerfeuer aufwärmen oder auch Rentierburger und Glögg probieren. Letzterer war in Hinblick auf Promille jedoch sehr enttäuschend.
In den Restaurants steht an erster Stelle fangfrischer Fisch, traditionell oder auch asiatisch zubereitet. Wir haben aus dem reichen gastronomischen Angebot der norwegischen Hauptstadt ausgewählt u.a. die Markthalle im angesagten, ehemaligen Industrieviertel Vulkan sowie ein Gourmet-Restaurant am Fjord in Tjuvholmen. Tjuvholmen mit Galerie-, Büro- und Wohngebäuden wurde von 20 verschiedenen Architekten nach den derzeitigen Trends entworfen und verbreitet abends, wunderschön angestrahlt, ein ganz besonderes Flair.
Der Anlass unserer Reise war das gerade eröffnete Munch Museum. Der hochgelobte Bau wird noch nicht von allen Norwegern akzeptiert. Zu kalt, zu seelenlos bezeichnen einige Norweger das elfstöckige Museums-Hochhaus – wie uns die Stadtführerin berichtete. Dieser Eindruck schwindet spätestens, wenn man die Ausstellungssäle betritt und von den Glasgalerien immer wieder neue Blicke auf die Stadt und den Fjord erlebt.
Munchs Lebenswerk ist nach seinen wichtigsten Themen angeordnet: Liebe, Tod, Angst und Einsamkeit. Dr. Peter Lodermeyer hatte uns mit seinem Vortrag bestens auf die „Reise in die Gedankenwelt Munchs“ vorbereitet und uns durch die Ausstellungsräume begleitet. Eine Führung im Munch Museum gibt es nur auf Norwegisch oder Englisch.
Eine besondere Überraschung war die Ausstellung RE von Sissel Tolaas im Astrup Fearnley Museum. Sissel Tolaas, die weltweit einzige, interdisziplinäre Duftforscherin erfasst, analysiert und archiviert seit vielen Jahren in ihrem Atelier in Berlin alle Arten von Düften.
Wir bekamen am Eingang als Eintrittskarte einen „Smell Memory Kit“, eine Ampulle mit Düften von Geldmünzen und Geldscheinen. Mit der Nase voran betraten wir die große Ausstellungshalle und tasteten uns heran an die vielfältigen Gerüche von Vulkansteinen, Schnee, Fisch oder auch Angstschweiß. Und wer davon nicht genug hatte, konnte mit seiner „Eintrittskarte“ die Sauna Skarven gegenüber dem Museum besuchen inklusive einer Abkühlung im eiskalten Fjord.
In Norwegen bezahlt man üblicherweise bargeldlos. Es war nicht einfach, auch kleinste Beträge von Norwegischen Kronen los zu werden. Selbst im kleinen Shop des Astrup Fearnley Museums gingen die Kunstpostkarten nur mit Kartenleser über den Tresen.
Von unserem im Herzen der Innenstadt gelegenen Hotel, haben wir alle wichtigen Sehenswürdigkeiten zu Fuß erreicht, das Rathaus, wo der Friedensnobelpreis verliehen wird, die Osloer Prachtstraße Karl Johans gate, den Königspalast, das Nationaltheater, die Universität, das Parlamentsgebäude und auch das coole Viertel Barcode. Die Zwölf Hochhäuser von namhaften Architekten entworfen, lang und schmal mit Freiflächen dazwischen, gaben der neuen Skyline von Oslo den Namen Barcode. Die hervorstehenden Bauten im Barcode sind die 2020 eröffnete Deichmann Hauptbibliothek, das spektakuläre Opernhaus von 2008 und das gerade eröffnete Munch Museum.
Die offene, lichtdurchflutete Bibliothek ist das Wohnzimmer aller Osloer. Es ist die modernste Bibliothek Europas. Hier kann man nicht nur Bücher lesen, Filme schauen, sondern den eigenen Podcast produzieren, Plastiken am 3D-Drucker ausdrucken, an der Nähstation flicken und einen eigenen Text hinterlegen, der erst in 100 Jahren gelesen und vielleicht veröffentlicht wird.
Gleich nebenan steht die mehrfach ausgezeichnete Osloer Oper, ein architektonisches Meisterwerk aus weißem Marmor, Glas und mit begehbarem Dach. Eine junge Deutsche Sängerin erläuterte uns in einer privaten backstage-Führung die Symbolik im Innern des Kulturtempels. Die anschließende Ballettaufführung Nororoca der brasilianischen Choreografin Lia Rodriques machte unseren Opernhausbesuch zu einem bleibenden Erlebnis.
Öl- und Gasreichtum einerseits, aber auch Ambition, Stilsicherheit und Pragmatismus haben die norwegische Hauptstadt in den letzten 10 Jahren zu einer Trendmetropole für Architektur und moderne Kunst in Europa gemacht.
Oslo überrascht mit erfrischenden Ideen und einer ansteckend entspannten Atmosphäre.
Vi ses – bis bald, liebes Oslo.
Wir kommen wieder!
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DAS LEBEN IST OFT EINE UNGEPLANTE REISE,
EINE REISE, DIE VON DEM WUNSCH NACH BESONDERHEITEN BESEELT IST UND VIELES DURCH ZUFALL MÖGLICH MACHTE!"
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